Oscar Wilde
Wir haben eine Vision, die derzeit Gestalt annimmt: Kunst, Architektur, Geschichte und Natur in einer einzigen Erfahrung zu verbinden. Schloss Marienburg bietet hierfür einen besonders prächtigen Rahmen und gleichzeitig einen klangschönen Resonanzboden. Unter dem Titel Schloss Kultur werden wir für Sie verschiedene kulturelle Formate konzipieren – von klassicher Musik bis hin zu literarischen Vorträgen.
Gemeinsam mit dem Cellisten Oliver Mascarenhas und dem Dirigenten und Pianisten Gerd Müller-Lorenz entwickeln wir zunächst eine Konzertreihe, die unter dem Namen Schloss Kultur regelmäßig klassische Musik im Schloss präsentieren wird.
In einer Welt, die immer komplizierter und unübersichtlicher wird, gibt es eine immer größere Sehnsucht, ein allzu berechtigtes Bedürfnis nach wahrhaften Erlebnissen. Schon Königin Marie von Hannover, die Erbauerin des Schlosses, und ihr Mann, König Georg V., waren begeisterte Förderer von Kunst und Kultur, aber gerade die Musik war eine besondere Leidenschaft. Georg besaß (durch seine Blindheit) eine besondere musikalische Sensibilität. Von Musik sprach er als die „Sprache in Tönen“ und in seiner Zeit als Kronprinz komponierte er etwa 200 Stücke, von denen er einige seiner geliebten Marie widmete.
So findet der Mensch mit „Schloss Kultur“ eben nicht Konsum, Kommerz oder Ideologie, sondern vielmehr Besinnung, Anregung, Inspiration: im glücklichsten Falle vielleicht (zu) sich selbst.
Das erste Konzert wird am Sonntag, den 30. August 2020, stattfinden.
Freuen Sie sich auf:
Ann Juliette Schindewolf, Mezzosopran
Dietmar Sander, Bariton
Oliver Mascarenhas, Violoncello
Gerd Müller-Lorenz, Klavier
Vorgetragen werden Werke von Brahms, Elgar, Fauré, Popper und Schubert.
D. Milhaud – Mon Histoire
![]() Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Darius Milhaud, dessen Vater als begabter Amateurpianist das lokale Musikleben in Aix-en-Provence prägte, und dessen italienische Mutter – Altistin und Nachfahrin sephardischer Juden – den künstlerischen Lebensweg des Sohnes nach Kräften unterstützte, stand mit zahlreichen Künstlerpersönlichkeiten seiner Zeit in Kontakt. Besondere Jahrzehnte währende Freundschaft und Kooperation verband ihn mit dem Dichter Paul Claudel. 1917/18 wurde dieser auf einen diplomatischen Posten nach Rio de Janeiro berufen. Milhaud begleitete ihn für 2 Jahre als Botschaftsattaché.
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B. Randhartinger – Die Fischerin![]() Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Auch Neues, selten gehörtes und bisher Unentdecktes spielt mitunter eine wichtige Rolle. Hören Sie eine Komposition des Salieri-Schülers Benedict Randhartinger, der wie sein guter Freund Franz Schubert hunderte von Liedern hinterlassen hat. Viel Freude bei „Die Fischerin“ für Tenor, Violoncello und Klavier
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J. Bahms – Gestillte Sehnsucht![]() Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Friedrich Rückerts Gedicht „Gestillte Sehnsucht“ schlägt einen besinnlich-melancholischen und idyllischen Tonfall an. Durch die Vertonung von Johannes Brahms (op.91 Nr.1) kommen weitere subtile Zwischentöne zum Ausdruck. Singstimme, Klavier und Violoncello, das in dieser Version die Bratsche des Originals ersetzt, führen eine nachdenklich-verträumte Unterhaltung. Träumen Sie ein wenig mit!
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E. Elgar – Salut d`amour![]() Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Ein intimes Verlobungsgeschenk für seine Freundin Caroline Alice Roberts hatte sich der Komponist einfallen lassen: „Liebesgruß“, so war dies ursprünglich für Klavier und Violoncello gesetzte Stück übertitelt, da seine Partnerin über gute Deutschkenntnisse verfügte. Die Widmung lautet „à Carice“, eine Kreation aus beiden Vornamen, später wurde dann die gemeinsame Tochter so genannt. Allgemeines Interesse an der 1888 veröffentlichten Komposition entstand allerdings erst, nachdem der französische Titel verwendet wurde – immer noch mit dem deutschen Untertitel. Später dann entstand auch eine Fassung für Cello und Orchester. |
F. Schubert – Nachtstück D 672![]() Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Das Liedschaffen Franz Schuberts scheint schier unübersehbar. Die Vielfalt hinsichtlich seiner musikalischen Ausdruckmittel und damit der Wiedergabe tiefster menschlicher Gefühle ist mit Worten nicht zu beschreiben. Allein 47 Gedichte seines Freundes Johann Mayrhofer, mit dem er zeitweise in einer Wohngemeinschaft lebte, vertonte er. Hierzu gehört auch das Nachtstück D 672, in welchem ein alter Mann seine Harfe nimmt und sich in den Tod singt. Ein besonders ergreifender Höhepunkt findet sich bei der Textstelle „… der Alte horcht, der Alte schweigt …“ – sein Hinschwinden ist mit unfassbaren Modulationen und Farben illustriert: der Meister erreicht eine Wirkung, die sich jeder Erklärung entzieht. |
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